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Neubau eines Zweifamilienhauses

6. März: Der erste Baggerbiss

Sie werden uns hier zwar erst drei Monate später bei der Ausübung unseres Handwerks sehen, aber zu diesem Zeitpunkt haben wir das Projekt schon für längere Zeit intensiv begleitet und mit an den Start gebracht. Der Kontakt zur Architektin und zum Statiker wurden von uns an die Bauherrschaft vermittelt.

Wir standen in der Planungsphase regelmäßig allen Parteien mit Rat und fachlich fundierter Meinung zur Seite. Das gemeinsame Ringen aller Beteiligten um ein schönes und funktionales Bauwerk ist ein intensiver und durch nichts zu ersetzender Prozess. Wir bringen dabei unsere Begeisterung für Holz und ganz viel Erfahrung ein.

März bis Mai: Das Fundament wird gelegt

Während die Bauherren ihr Geld in einem immer größer werdenden Loch verschwinden sehen, bereiten wir alles dafür vor, dass hier möglichst bald ihr schickes neues Heim steht. Und wir sorgen dafür, dass das Loch im Portemonnaie der Bauherren in Grenzen bleibt: indem wir uns um die weitere Ausführungsplanung kümmern - denn Zeit ist gerade beim Bauen Geld.

Aber nicht nur die Taktung der einzelnen Gewerke für die nächsten Monate ist entscheidend, auch die Suche nach preiswerten und zuverlässigen Lieferanten für alle benötigten Baustoffe ist wichtig. Denn Preisvorteile beim Einkauf behalten wir grundsätzlich nicht nur für uns.

Anfang Juni: Jetzt sind endlich wir dran

Nachdem der Keller Anfang Juni planmäßig fertiggestellt, gedämmt und die Baugrube verfüllt war, konnten wir mit unseren Arbeiten beginnen. An dieser Stelle hatten wir bewusst einen Zeitpuffer eingebaut, das Holz für die Außenwände war erst auf Mitte Juni bestellt.

Die Erfahrung sagt uns: ein Zeitplan ohne Puffer ist nur auf dem Papier schneller ...

15. Juni: Erst innen, dann außen

Die Innenwände in Holzrahmenbauweise haben wir in unserer Werkhalle in Grunbach vorgefertigt. Sie sind bereits auf einer Seite mit Gipsfaserplatten beplankt. Die Aussparungen für die Heizung- und Lüftungsrohre sind auch schon passend platziert.

Nach Vorgaben des Statikers haben wir an den notwendigen Stellen stärkere Hölzer zur Lastaufnahme verbaut. Das Gebäude kommt vollständig ohne Stahlträger aus (bis auf kleine Stahlstützen bei den Fenstern über Eck).

Die Wandelemente haben wir mit unserem eigenen Fuhrpark auf die Baustelle gebracht - eben so, wie auch unser eigenes Gerüst. Der Rückgriff auf unsere eigenen Ressourcen spart Zeit und schafft die notwendige Flexibilität für einen effizienten Baustellenablauf.

19: Juni: In gespannter Erwartung gut vorbereitet

Auch wenn wir drei Zimmerer-Meister in unserem Betrieb über zusammengenommen mehr als ein halbes Jahrhundert Berufserfahrung verfügen - auch wir stellen nicht jeden Tag ein Haus. Bald werden die Außenwände von zwei Häusern auf einem Tieflader angerollt kommt, wer wäre da nicht in gespannter Erwartung?

Im Team werfen wir nochmals einen Blick auf die Zeichnungen und entwickeln einen Plan ...

Wenn der Tieflader kommt, muss zügig abgeladen werden. Gemeinsam besprechen wir die Strategie: welche Teile stellen wir zu erst, wo und wie lagern wir die Wandelemente bis zum Einbau? Da ist Teamarbeit gefragt. Jeder muss seine Aufgabe und seinen Platz kennen.

Am Ende haben wir einen Plan. Währenddessen bleiben die Wände im Stau stecken. So haben wir die Chance nochmal eine Nacht über unserem Plan zu schlafen ...

20. Juni: Die ersten Wände fliegen ein

Während die Erstellung des Kellergeschosses fast drei Monate benötigte, wollten wir die nächste Etage an einem Tag in die Höhe wachsen lassen - natürlich für beide Doppelhaushälften.

In unserer Fotogalerie kann man sich davon überzeugen, ob uns das gelingt.

Um 7:05 Uhr stand der Tieflader vor der Baustelle. Bereits um 9:30 Uhr hatten wir ihn vollständig abgeladen. Die Außenwände von zwei Häusern lagen geordnet gestapelt auf der Baustelle. Nun ging es an das Stellen der Wände.

Die ursprüngliche Planung hatte noch Außenwände in Holzständerbauweise vorgesehen. Unserer intensive Suche nach der besten Schallschutzlösung für die Gebäudetrennwand hat uns auf die Ausführung der Außenwände in Massivholz gebracht. Wir waren sehr froh, diese gute Lösung den Bauherren zu ähnlichen Kosten anbieten zu können. Dadurch können sie sich über noch mehr Platz im Innenraum freuen, als schon der äußerst schlanke Holzrahmenbau im Vergleich zu konventionellen Wänden geboten hat. Und das bei einem unglaublichen guten Schallschutzniveau. Das Klavier im jeweiligen Nachbarhaus ist nicht wahrnehmbar.

Aber wir haben nicht nur das Schallschutzziel erreicht, sondern am Ende des ersten richtigen Aufbautages standen alle Erdgeschosswände!

22. Juni: Die erste Geschossdecke ist fertig

Am 21. Juni bekommen wir die Holzelemente für die Geschossdecke auf die Baustelle geliefert und beginnen das Erdgeschoss von oben zu schließen ...

Die Geschossdecken haben wir ebenfalls in Massivholz ausgeführt. Sie bestehen aus Brettstapelelemten, die in einigen Bereichen stützenfrei die gesamte Gebäudebreite von 6,5 m überspannen.

Nach unten wurden Sie von den Bauherren bewusst als Sichtholz belassen, schließlich soll man dem Haus auch nach Fertigstellung seine konstruktiven Bestandteile ansehen können.

Diese Bauweise ist nicht nur ökologisch und co²-neutral, die massiven Holzelemente tragen mit ihrem automatischen Feuchtigkeitsausgleich auch ganzjährig zu dem sehr guten Raumklima bei.

25.-28. Juni: Die Häuser wachsen in die Höhe

In den nächsten Tagen stellen wir das Ober- und Dachgeschoss.

Werfen Sie einen Blick auf das rasante Wachstum und die interessanten Details ...

Wir arbeiten jetzt an beiden Haushälften gleichzeitig. Die Elemente der Gebäudetrennwand werden auf beiden Seiten noch während der Montage gedämmt.

Das Pultdach führen wir, wie schon die Geschossdecken, mit Brettstapelelementen als durchgängige Decke vom OG bis zum DG aus. Diese trägerfreie Konstruktion mit einer Gesamtlänge von über 11 m und einer Breite von 6,5 m ist beeindruckend.

Die fertiggestellten Wandelemente versehen wir Stück für Stück mit diffusionsoffenen Unterspannbahnen.

29. Juni: Die Fenster kommen

Am 8. Tag nach Beginn unseres Aufbaus werden bereits die Fenster geliefert. Wie ist das denn möglich?

Während bei einer konventionellen Bauweise die Fenster erst nach Fertigstellung des Rohbaus ausgemessen werden und danach in die Produktion gehen, konnten bei unserem Holzbau die Fenster nach den Bemaßungen der Abbundpläne produziert werden. Während wir noch mit letzten Arbeiten am Dachgeschoss zu Gange waren, konnte in den übrigen Geschossen bereits mit dem Einbau der Fenster begonnen werden.

Bereits zehn Tage nach Beginn unserer Arbeiten standen beide Häuser und waren nicht nur mit Fenstern vollständig abgedichtet.

20. Juli: Die Dächer werden gedeckt

Wir hätten die Dächer ja schon zwei Wochen früher decken können, aber die Bauherren brauchten ihre Zeit, um sich für die passenden Dachziegel zu entscheiden. Und was machen wir so lange?

Während die Bauherren also noch etwas Zeit mit ihrer Entscheidung für die Dachziegel benötigten, haben wir beide Gebäude bereits vollständig mit Steinwolle gedämmt.

Dieser mineralische Werkstoff sorgt nicht nur für eine sehr gute und völlig kunststofffreie Gebäudedämmung, sondern ist auch gut für den Schallschutz.

Das freitragende, aus Brettstapelelementen erstellte Pultdach hatten wir bereits vorher mit Steinwolle gedämmt. Die Dacheindeckung haben wir dann innerhalb von zwei Tagen rasch ausgeführt.

Im August: Installationsarbeiten

Während wir noch damit beschäftigt sind, die Dämmung fertigzustellen, werden von den Handwerkerkollegen die Installationsarbeiten begonnen.

Die Bauherren waren mit den von uns empfohlenen Installationsbetrieben sehr zufrieden. Innerhalb weniger Wochen konnten die gesamten Sanitär- und Elektroinstallationen, sowie die Lüftungsanlage soweit fertig gestellt werden, dass der Estrich verlegt werden konnte. In dem Rohbau aus Holz ging das natürlich auch wesentlich einfacher, als in Beton oder Stein.

Wir haben in dieser Phase die restlichen Innenwände in gedämmter Holzständerbauweise kompletiert. Die Wände wurden mit Gipsfaserplatten verkleidet. In diesen können nicht nur dübellos Lasten bis zu 25 kg einfach geschraubt werden, sondern sie tragen mit ihrer Materialeigenschaft auch zum natürlichen Feuchtigkeitsausgleich und überragenden Raumklima bei.

6. September: Wir sind im Verzug

Es musste ja schnell gehen mit dem Bau, und nun sind wir doch noch in Bauverzug gekommen. Lesen Sie, wie es dazu kam und wie wir das gelöst haben ...

Als wir im Juni das Haus gestellt haben, und der richtige Zeitpunkt für das Richtfest gewesen wäre, war die Architektin im Urlaub. Wir waren uns mit den Bauherren einig: ein Richtfest muss sein - aber nicht ohne Architektin. Und so ging es, wie mit allen Dingen, die man nicht sofort erledigt: es dauerte und wir waren mit dem Richtfest so richtig im Verzug.

Aber zum Ferienende waren alle wichtigen Beteiligten da, und so konnten wir mit den zufriedenen Bauherren, unserem tollen Team, den anderen Handwerken, Planern und Nachbarn nach guter und alterwürdiger Tradition um Gottes Segen für unser Werk bitten.

21. September: Die Treppen werden in unsere Werkhalle geliefert

Sie suchen die Treppen auf dem Bild? Eichen zu Treppen - wir zeigen Ihnen, wie Treppe geht ...

Aus diesen heimischen Eichen haben wir die Treppen gebaut. Schön, nachhaltig und stabil.

Auch hier konnten unsere Bauherren wieder etwas sparen: die Oberflächenbehandlung mit Wachs haben sie während der Produktion in Eigenleistung in unserer Werkhalle in Grunbach selbst gemacht.

Apropos "stabil", eine kleine Anekdote am Rande: als die Bauherren den Klaviertransporteur beauftragen wollten, hat der sich zunächst geweigert das Klavier auf einer Holztreppe in das Obergeschoss zu bringen. Alle ihm bekannten Holztreppen in Reihen- und Doppelhäusern wären nicht stabil genug für einen Klaviertransport. Er kannte halt unsere Treppen noch nicht ...

26. September: Die Holzfassade

Ende September beginnen wir, die Fassade anzubringen. Die bisher mit schwarzem Spannband abgedichteten Baukörper werden jetzt langsam auch von außen hübsch.

Ein konstruktives Holzhaus kann auch von außen aussehen wie ein Holzhaus - muss es aber nicht.

Man hätte auch eine Putzfassade anbringen können. Unsere Bauherren haben sich jedoch für eine hinterlüftete Rhombusschalung aus einheimischer Douglasie entschieden. Dieses Holz bringt so viel Eigenschutz mit, dass man es auch hätte völlig unbehandelt lassen können. Dann wäre es im Laufe der Zeit und je nach Bewitterung vergraut.

Da die Bauherren das nicht wollten, haben sie das Holz in kostensparender Eigenleistung mit einer biologischen Farbe selbst gestrichen. Einmal vor der Montage in unserer Halle in Grunbach, und dann nochmals nach der Montage direkt vor Ort.

23. November: Der Einzug

Vollendet. Wir finden, ein Ergebnis, dass sich in jeder Hinsicht sehen lassen kann ...

Um ehrlich zu sein, nicht alles war zu diesem Zeitpunkt schon ganz fertig. Aber die glücklichen Bauherren konnten einziehen - 262 Tage nach Baubeginn. Ein Ergebnis, auf das wir richtig stolz sind!

Wobei sich in einigen Jahren natürlich niemand mehr an diese wahrhaft kurze Bauzeit erinnern wird.

Was aber bleibt, sind zwei sehr ansehnliche Häuser. Mit einer optimalen Innenraumaufteilung. Mit einem angenehmen und gesunden Raumklima und natürlicher Feuchtigkeitsregulierung. Die Speicherfähigkeit des Holzes schluckt die Schwüle des Sommers und bewahrt im Winter vor zu trockener Raumluft. Weil keine chemischen Stoffe und auch keine Kunststoffe verwendet wurden, gibt es natürlich auch keine widernatürlichen Ausdünstungen.

Doch diese Häuser tun nicht nur ihren Bewohnern gut, sie sind auch gut für die Umwelt: In jedem von ihnen sind ca. 88 t Co² gebunden - so viel, wie man während ca. 60 Jahren Autofahren ausstößt. Die kunststofffreie Dämmung hilft darüber hinaus dauerhaft wertvolle Energie zu sparen. Wir hörten von den Bauherren, dass sie in der ersten vollständigen Heizperiode weniger als 1.400 kWh Strom zum Betrieb der Luft-Wärmepumpe benötigt haben - bei 170 m² beheizter Fläche sind das gerade mal 8,25 kWh pro m² im Jahr.

War da auch was für Sie dabei?

Wir hoffen, dieser Einblick in den Holzbau hat Ihnen gefallen und hat Sie davon überzeugt, Ihr Bauvorhaben nachhaltig und ökologisch in Holz zu realisieren.

Wenn wir also Ihr Interesse am Bauen mit Holz geweckt oder gefestigt haben, freuen wir uns sehr auf den Kontakt mit Ihnen. Gerne begleiten wir Sie so umfassend, wie bei dem dargestellten Vorhaben. Aber natürlich können Sie unsere Leistungen auch für kleinere oder einzelne Baumaßnahmen in Anspruch nehmen.

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